Projektgebiete
Die Donau-Auen
Auf einer seiner letzten freien Fließstrecken formte der mächtige Donaustrom eine Vielzahl von Lebensräumen. Zwischen seinen Nebenarmen und Altwässern erstrecken sich Auwälder und Wiesen, entlang seiner Ufer Schotterbänke und steile Kanten, und an den Abhängen im Süden die tiefst gelegenen Buchenwälder Österreichs. Das „grüne Band“ zwischen Wien und Bratislava wurde nach einer spektakulären Bürgerinitiative 1996 zum Nationalpark erklärt. Das Gebiet ist ein Refugium für gefährdete Pflanzenarten und tierische Spezialisten. Ob sich darunter auch der Baumschläfer befindet? Die Suche wird hier besonders spannend. Die letzten Nachweise von Baumschläfern in der Region stammen aus den Jahren 1906 und 1967, aus dem Auwald bei Korneuburg und den Kleinen Karpaten bei Bratislava. Waren Baumschläfer hier heimisch? Sind Reste von Vorkommen im letzten Jahrhundert endgültig erloschen? Wir wollen nichts unversucht lassen, und starten unsere Suche im wilden Osten.
Wienerwald
Der Forstbetrieb Wienerwald erstreckt sich von den Toren Wiens ins niederösterreichische Alpenvorland, bis hin zum Rosalien- und Leithagebirge und ist somit in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland und Oststeiermark mit Flächen vertreten. Die Region um den Wienerwald ist seit jeher nicht nur ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten, sondern auch Lebens- und Erholungsraum von uns Menschen. Um den wachsenden Ansprüchen gerecht zu werden und die vielfältige Natur- und Kulturlandschaft auch für künftige Generationen erhalten zu können, wurde 2005 auf einer Fläche von rund 100.000 ha der Biosphärenpark Wienerwald eingerichtet. Rund ein Drittel dieser Fläche befindet sich im Eigentum der Österreichischen Bundesforste. Der Biosphärenpark Wienerwald dient als Modellregion für die nachhaltige Entwicklung von Mensch, Natur und Wirtschaft, und dies soll sich auch in der schonenden und nachhaltigen Bewirtschaftung der Waldflächen widerspiegeln. Rund 70% des hier anzutreffenden Waldbestands sind Laub- oder Laubmischwälder. In ihnen findet man 30 Laubbaumarten, wobei die Rotbuche klar dominiert. Das oberste Prinzip der Waldbewirtschaftung in der Region ist Nachhaltigkeit: Dem Wald wird stets nur so viel Holz entnommen wie nachwachsen kann. Um auch in Zukunft naturnahe, gesunde und stabile Wälder zu haben, wird überwiegend auf Naturverjüngung gesetzt. Dabei wird das Keimen von Samen des Altbestands und das Aufkommen von Jungwuchs gezielt gefördert. Gepaart mit einer Vielzahl unterschiedlicher Natur- und Artenschutzprojekte wird somit darauf geachtet, die Biodiversität im Gebiet zu wahren und zu fördern.
Bereits seit 11 Jahren sind Citizen Scientists und Mitarbeiter*Innen der Bundesforste im Wienerwald der Haselmaus auf der Spur (mehr dazu unter www.blickinsdickicht.at). Ob auch ihr Vetter der Baumschläfer sich hier wohlfühlt wird das Projekt „Waldflächen für den Baumschläfer“ zeigen!
Traun-Innviertel
Der Forstbetrieb Traun-Innviertel erstreckt sich vom Kobernaußerwald, als eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Mitteleuropas, über die Wälder der Flyschzone von Mondsee bis zum Traunsee und in den Nördlichen Kalkalpen in Teilen des Höllen- und Toten Gebirges.
Eine wichtige Rolle spielt der Forstbetrieb als Holzversorger großer Sägewerke und Industriebetriebe in der Region, gleichzeitig erfüllt er Freizeit- und Erholungsansprüche und wahrt die Interessen der Natur. Fast drei Viertel der Betriebsfläche sind mit Wald bedeckt, der im Sinne der Nachhaltigkeit bewirtschaftet wird.
Seine Seefläche von mehr als 70 km² verdankt der Forstbetrieb vorwiegend den beiden größten österreichischen Binnenseen, dem Attersee und dem Traunsee, in dem sich neben Reinanke, Hecht, Seesaibling und Seeforelle auch der Perlfisch findet. Dieser kommt nur in Atter- und Mondsee vor und ist eines der wichtigsten Schutzgüter des Natura-2000-Schutzgebiets Mondsee-Attersee. Weitere Seen auf den Flächen des Forstbetriebs sind der Laudachsee, der Offensee und den beiden Langbathseen.
Neben dem Naturpark Attersee ‑Traunsee beherbergt der Forstbetrieb Traun-Innviertel noch etwa 40 weitere kleine und große Schutzgebiete verschiedenster Kategorien.
Zu den wertvollsten Naturgütern des Forstbetriebs Traun-Innviertel zählen zusätzlich zu den glasklaren Seen auch etliche Moore, sowie Feucht- und Magerwiesen die in mühevoller Kleinarbeit erhalten und teilweise auch ökologisch verbessert werden.
Flachgau-Tennengau
Der Forstbetrieb Flachgau-Tennengau erstreckt sich über das Hagen- und Tennengebirge, Dürrnberg, Gaisberg und Heuberg, den Raum zwischen Abtenau, Fuschlsee, Wolfgangsee und der Grenze zu Oberösterreich. Er ist sehr reich an Natur- und Kulturschätzen: So werden Denkmalgeschützte Gebäude verwaltet und Naturschutzflächen fachgerecht betreut. Neben der Fichte als Hauptbaumart kommt im Tennengebirge die Tanne und im Hagengebirge auch die Zirbe vor. Um den Betrieb noch klimafitter zu machen, wird der Lärchen- und Laubholzanteil in den kommenden Jahren erhöht. An Laubbäumen finden sich auf den Betriebsflächen die Buche, der Ahorn und die Esche. In den Revieren trifft man auf Rot‑, Reh‑, Gams‑, Muffel und Steinwild sowie Auer- und Birkwild. Naturschutzmaßnahmen werden bei der täglichen Arbeit vom Revierpersonal mitgemacht – so wird gefundener Müll bei Begehungen mitgenommen und entsorgt, seltene Baum- und Straucharten werden gesetzt und gefördert, Amphibiengewässer angelegt. Seit 2020 sucht man im Revier Osterhorn, auf der Postalm nach dem Baumschläfer. Das Gebiet um die Postalm, Österreichs größtes Almplateau in einer Meereshöhe von 1.000 bis 2.000 Metern, ist sommers wie winters ein attraktives Tourismusziel. Genau hier gab es den letzten Nachweis eines Baumschläfers. Und hier nahe eines Bachlaufs, wo sich Erlen, Ahorn, Birken neben Fichten wachsen und Waldweide Bereiche dazwischen freihält, wurden an 15 Punkten insgesamt 30 Kobel angebracht.
Kärnten-Lungau
Der Forstbetrieb Kärnten-Lungau erstreckt sich von den Karawanken und Gailtaler Alpen im Süden über die Nockberge und das Drautal bis hin zu den Hohen Tauern im Salzburger Lungau. Charakteristisch ist die Streulage der Kärntner Forstreviere, während die Lungauer Forstreviere eine gute Arrondierung aufweisen.
Aufgrund der weit verstreuten Lage des Forstbetriebes können unterschiedliche Naturräume und Waldgesellschaften vorgefunden werden. In den südlichen Kalkalpen dominieren Fichten-Tannen-Buchen-Wälder entlang der Karawanken und Karnischen Alpen. Lokale Besonderheiten wie beispielsweise Buchen-Tannen-Naturwaldreservate, eibenreiche Waldbestände oder Hopfenbuchen-Mannaeschen-Wälder am Südabhang des Dobratsch runden die Vielfalt der südlichen Reviere ab. Die auf silikatischem Grundgestein stockenden Waldbestände im Bereich der Hohen Tauern sind geprägt von Fichten-Lärchen-Mischbeständen und reichen bis an die Waldgrenze wo örtlich auch die Zirbe als Beimischung anzutreffen ist. Bekannt ist dieser Forstbetrieb aber auch für die zahlreichen Kärntner Seen, welche im Besitz der Österreichischen Bundesforste sind und verwaltet werden.
Erwähnenswerte Schutzgebiete im Bereich des Forstbetriebes Kärnten-Lungau sind beispielsweise der Nationalpark Hohe Tauern, die beiden Biosphärenparke Nockberge und Lungau sowie der Naturpark Dobratsch. Naturwaldreservate, Altholzinseln für den Vogelschutz und geschützte Biotope wie beispielsweise Moorflächen ergänzen dieses Netz an Schutzgebieten.
Im Zuge der Waldbewirtschaftung werden jährlich rund 120.000 Festmeter Holz nachhaltig geerntet. Dabei wird auf eine ökologische Bewirtschaftung geachtet und eine Anpassung an die sich ändernden Klimabedingungen angestrebt. Der „Wald der Zukunft“ im Forstbetrieb Kärnten-Lungau wird künftig einen höheren Anteil an Laubholz, Tanne und Lärche aufweisen, während der Anteil der Fichte zurückgehen wird. Die aktive Förderung von Totholz, das Belassen von Biotopbäumen oder die Einbringung von seltenen Baumarten sind dabei wertvolle Zutaten einer ökologischen und klimafitten Waldbewirtschaftung.
Inneres Salzkammergut-Ausseerland
Große zusammenhängende Flächen zeichnen den Besitz der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) in der UNESCO Welterberegion Hallstatt-Dachstein/ Salzkammergut und im Ausseerland aus. Dementsprechend hoch ist die Verantwortung für Natur, Kultur und Gesellschaft.
Der mit Abstand größte Grundbesitzer in einer jahrtausendealten Kulturlandschaft mit einzigartigen Naturschätzen zu sein, bedeutet für den Forstbetrieb Inneres Salzkammergut ein Höchstmaß an Verpflichtung. Entsprechend dem ÖBf-Leitziel einer nachhaltigen Entwicklung, die ökologische mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten verbindet, erbringt der Forstbetrieb nicht nur wirtschaftliche Leistungen in zahlreichen Geschäftsfeldern, deren Palette von der Holzproduktion über die Vermarktung von Jagd- & Fischereirechten bis hin zu Tourismusangeboten und Immobilienbewirtschaftung reicht. Er schafft in diesem besonders sensiblen Umfeld auch einen Ausgleich zwischen Nutzungs- und Schutzinteressen an Wald, Gewässern und Bergen, stiftet Identität und setzt wichtige Impulse für die Regionalentwicklung. Wirtschaftswald findet sich auf etwas mehr als einem Drittel der Betriebsfläche, rund 70% des Gesamtumsatzes werden im Holzgeschäft erzielt. Die Waldbewirtschaftung erfolgt schonend und naturnah. Die natürliche Verjüngung durch die Samen des Altbestandes spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Anteil der Schutzwaldfläche erreicht im Forstbetrieb Inneres Salzkammergut mit knapp 20.000 Hektar – nach den beiden Tiroler Forstbetrieben – den dritthöchsten Wert innerhalb der ÖBf. Am Bannwald über Hallstatt ist die Schutzfunktion des Waldes für menschlichen Siedlungsraum besonders augenfällig