
Der Siebenschläfer
Aussehen

Der Siebenschläfer ist mit einer Körperlänge von 11–19 cm der größte unserer heimischen Bilche. Charakteristisch ist sein graues Fell, die schwarzen Augenringe und sein buschiger, langer Schwanz.
- Große Augen und große Ohren
- Ausgezeichneter Kletterer, lebt in Bäumen
- Graues Fell mit heller Unterseite, bis zu 160 g schwer
- Buschiger Schwanz
Lebensweise

Der nachtaktive, stimmfreudige Bilch lebt in kleinen Gruppen. Er baut Nester aus Moos und Blätter in Baumhöhlen oder freistehend im Unterwuchs. Seine Ernährung variiert mit der Jahreszeit und beinhaltet Knospen, Blätter, Früchte, Beeren, Nüsse und bei Nahrungsmangel Baumrinden. Mit fortschreitendem Herbst legt er ein Winternest unter der Erde an. Der Winterschlaf dauert von September/Oktober bis Mai/Juni. Die Fortpflanzungszeit beginnt einen Monat nach dem Winterschlaf. Nach einer Tragzeit von einem Monat kommen 4–6 Jungtiere zur Welt. Die Lebenserwartung von in Gefangenschaft gehaltenen Siebenschläfern liegt bei 9 Jahren, jedoch werden sie in freier Natur selten älter als 3 Jahre.
Lebensraum

Der Siebenschläfer bevorzugt alte Laubwälder mit ausgeprägter Strauchschicht und einem hohen Nahrungsangebot. Dort erreicht er vor allem entlang der Waldränder hohe Dichten. Daneben ist er oftmals in waldnahen, parkartigen Landschaften zu beobachten. Nahrungsverfügbarkeit sowie der Schutz vor Greifvögel durch ein dichtes Kronendach für das Vorkommen des Siebenschläfers bestimmend. So meidet er unterwuchsarme Nadelwälder ohne Versteckmöglichkeiten. Gebiete mit hohem Grundwasserspiegel bleiben meist ebenfalls unbewohnt, da der Siebenschläfer hier kein unterirdisches Winternest anlegen kann.
Gefährdung & Schutz

Wie alle Bilche ist der Siebenschläfer vorwiegend durch Lebensraumverlust gefährdet. Der Erhalt von strukturreichen Laubwäldern mit verschiedenen Baumarten und hohem Alt- und Totholzanteil ist daher besonders wichtig. Herrscht in seinem Habitat vorübergehen Nahrungsknappheit, so verzehrt er das Kambium (Wachstumsschicht zwischen Holz und Rinde) von Bäumen, wobei das dafür notwendige Entfernen der Rinde zu Konflikten mit forstwirtschaftlichen Interessen führt. Um dem vorzubeugen, sollte auf eine ausreichende Anzahl früchtetragender Sträucher und Bäume geachtet werden. Aufgrund der üblicherweise geringen Populationsdichte ist es weniger der wirtschaftliche Schaden der ihn unbeliebt macht, sondern vielmehr die Angewohnheit, in Dachböden einzudringen und dort zu lärmen.